Besuch beim Nachbarn

Ljubljana, eine pulsierende Stadt mit viel Geschichte, Kunst und Kultur.

Von Graz aus fährt man nach Triest, Portoroz oder Istrien und fährt in den meisten Fällen an Ljubljana, von den meisten immer noch Laibach genannt, nur vorbei. Doch HALT, das sollten Sie keinesfalls tun, solange Sie dieser herrlichen Stadt noch keinen Besuch abgestattet haben.

Rund um den nord-westlichen Teil des Burgberges erstreckt sich die wunderschöne, malerische Altstadt, dessen zentraler Bestandteil der Fluss Ljubljanica ist. Über den Fluss führen naturgemäß zahlreiche Brücken, wobei im Norden die Drachenbrücke, der Drache ist das Wahrzeichen der Stadt, in der Mitte der Promenade die bekannten Drei Brücken und weiter westlich die Schusterbrücke führen. Erbaut wurden die Drei Brücken vom Nationalarchitekten Sloweniens, Joze Plečnik, dieser erbaute unter anderem auch die National- und Universitätsbibliothek und war ebenso in Wien, Prag, und Paris tätig.

Brücke

Eines der Wahrzeichen von Ljubljana: Tromostovje (3 Brücken) (Foto: d.Wedam)

Klar ist, dass es in einer Stadt wie Ljubljana auch einen Markt gibt, nicht immer klar ist, dass ein Markt wirklich mitten im Zentrum ist und Sie auch sehr schnell Teil des regen Marktlebens werden. Nachdem das Meer nur rund eine Autostunde vom zentralen Marktplatz entfernt liegt, spielt natürlich frischer Fisch am Markt und auch in den umliegenden Restaurants eine sehr bedeutende Rolle, die erste Kostprobe können Sie in Form von frittierten Sardellen, Sardinen und frisch gegrillten Tintenfisch auch gleich direkt bei Imbissständen am Markt genießen. Direkt vom Markplatz aus lässt sich sehr gut die bezaubernde Altstadt erkunden, denn nur einige Schritte weiter kommen Sie zum Dom St. Nikolaus und weiter zum Rathaus. Vom Rathaus gelangt man über die Drei Brücken zum Prešerenplatz auf dessen rechter Seite die rote Franziskanerkirche Mariä-Verkündung zur Besichtigung einlädt. Sofern man nach links schwenkt, findet sich zwei, drei Gassen weiter der Kongressplatz, benannt nach dem 1821 abgehaltenen Kongress der Heiligen Allianz, dieser dann den politischen Abschluss der Napoleonischen Kriege bedeutete. Direkt am Platz befindet sich das Hauptgebäude der Universität Ljubljana und die Slowenischen Philharmonie, deren Vorgängerin, die 1701 gegründete Academia Philharmonicorum zu den ältesten Musikinstitution Europas und der ganzen Welt zählt.

Drachenbrücke

Drachenbrücke (Foto: B.jJakse/S.Jesic)

Neben den beeindruckenden Bauten und Sehenswürdigkeiten mitten in der autofreien Altstadt finden sich auch genug Möglichkeiten in den verschiedensten Edelboutiquen der Shoppinglust nachzukommen. Für den Lunch sollten Sie jedoch wieder an die Flusspromenade zurückkehren, denn rechts und links der Ljublanica befinden sich auf über 1.500 Metern Länge unzählige Restaurants und Cafes – ein wahrer Genuss!

Im Unterschied zu anderen Städten ist der Fluss durch Ljubljana ein zentraler Bestandteil und sehr beliebter Treffpunkt für die Bewohner der Stadt. Kilometerlang zeihen sich breite Steintreppen, vielfach unter hohen, schattenspendenden Bäumen gelegen, entlang des Flusses, das Ufer ist Treffpunkt, Freizeitraum, Park, Sportstätte für Ruderer und Paddler und auch Rückzug- und Ruheraum für Besucher der Stadt. TIPP: Eine Fahrt auf einem der Ausflugsboote, Ein- und Ausstieg ist im Zentrum, die Dauer beträgt rund 50 Minuten.

Den besten Blick über die Stadt genießen Sie natürlich vom Aussichtsturm der Burg von Ljubljana. Sie erreichen die Burg gemütlich mit der Standseilbahn, dem touristischen Panoramazug oder zu Fuß über einen der Wege auf den Burghügel.

Nachdem sich ein erster Tag in einer nun doch sehr beeindruckenden Stadt auch schon dem Ende neigt, erkennt man rasch, dass der erste Besuch sicherlich nicht der letzte sein wird, stehen auf Liste doch noch Tivoli Park, Botanischer Garten, Nationalmuseum, Museum für Architektur und Design, Nationalgalerie und Moderne Galerie, … und vieles, vieles mehr.

Auch wenn Ljubljana mit rund 280.000 Einwohnern eine der kleinsten europäischen Hauptstädte ist, sollten Sie sich zwei, drei Tage für diese oft unterschätzte Stadt Zeit nehmen, Zeit um auch das pulsierende Nachtleben kennenzulernen.

HARALD KOPETER

Infos und Tipps:

Tourist Info: Direkt bei den Drei Brücken (burgseits)
Cafe Union – Traditionelles, seit 1905 bestehendes Cafe im Grand Hotel Union
Cafe Cocao – Modernes, stylisches Cafe, direkt am Fluss
Restaurant Most – Beste, etwas gehobenere Küche, direkt am Fluss gelegen
Grandhotel Union – klassisches Grandhotel, direkt im Zentrum

Beitragsbild: (c) P. Hieng