Maler Hubert Schmalix – „Das wird nie langweilig“

Hubert Schmalix ist seit vierzig Jahren als Maler international gefragt. Seine Freude am Metier mag kein unwesentlicher Grund für diesen Erfolg sein.

Freude? Freude! „Die Freude am Malen hat mich nie verlassen“, sagt Hubert Schmalix. Und: „Einen prächtigen ornamentalen Hintergrund zu malen, macht Freude.“ Die Belege für die Behauptungen des Malers aus Leidenschaft sind im Kunstforum Wien unübersehbar, wo aktuelle Gemälde neben ausgewählten älteren Arbeiten gezeigt werden. Auf oftmals gewaltigen Formaten. Bilder, die der gebürtige Grazer in seinem Atelier in Kalifornien gemalt hat. In Los Angeles, wohin es den Künstler 1987 verschlagen hat.
Das Flair von L.A. liegt dem Sohn einer Italienerin und eines Südtirolers. Die Leichtigkeit, das Entspannte. ­Schmalix hat kein selbstquälerisches Verhältnis zum kreativen Prozess. Seine Schöpfungen erfreuen nicht nur das Publikum, sondern „gefallen auch mir“. „Ich habe schon viele schöne Bilder gemalt“, zeigt sich der vormals „Neue Wilde“ zufrieden. Mit dem Begriff „Schönheit“ habe er ebenfalls kein Problem. Freude hat Hubert Schmalix aber nicht nur an der eigenen Kunst. Er schwärmt von Bildern anderer Künstlerinnen und Künstler – der Meister der Renaissance, von Puvis de Chavannes, Cézanne, Matisse, aber auch von Zeitgenossen wie Maria Lassnig, der „Wirklichkeiten“-Fabulierer (speziell Peter Pongratz), des steirischen Landsmanns Josef Kern.

Anregungen

Schmalix ist ein Kunstbegeisterter, der sich gern anregen lässt. Manche seiner neuen Bilder, zusammengefasst unter dem Titel „Little Cathedral“, wecken Assoziationen an Glasfenster. Acht Meter breit ist das Panorama „Just Remembering“, mit dem der Künstler eine Werkgruppe weiterführt, die sowohl der Pop Art als auch dem ­japanischen Ukiyo-e verwandt ist. Im konkreten Fall erinnert sich der 62-Jährige an Farben und Landschaften, fügt Einzelteile zu einem künstlichen und kunstvollen Ganzen, das zwischen Kitsch und Erhabenheit oszilliert.

 

Schmalix

Akte und Landschaften zählen seit vielen Jahren zu den Hauptmotiven von Schmalix’ Kunst der Variation und der stilistischen Vielfalt: „Das wird nie langweilig, da gibt es noch so viel aufzuarbeiten.” (Foto: Kunstforum Wien)

Bekenntnisse

Ein Barock vortäuschender Rahmen aus Karton sorgt bei „Just Remembering“ für einen schrägen Effekt. Weitere Rahmen – gefertigt in Stainz bei Christian Fuchs’ Organic Form Productions, die auch Coop Himmelb(l)au, Zaha Hadid und Erwin Wurm zu ihren Kunden zählen – in anderen Räumen unterstreichen exemplarisch das Bekenntnis des Malers zum Bild, sein Credo „Damit das Bild auch wie ein Bild aussieht!“
Hubert Schmalix bekennt sich zu klassischen Tradi­tionen. „Painted With My Own Hand“ heißt eine umfangreiche Serie, etliche Exponate waren 2007 in einer Retrospektive in der Grazer Neuen Galerie zu sehen. „Handgemalt“ ist natürlich immer noch alles, was das Licht von Ausstellungen erblickt. Dieses Handgemalte muss nicht immer groß sein. „Casa Tesoro“ heißt ein Zyklus von Gouachen auf Karton aus dem Jahr 2013. Ein wahres „Schatzhaus“, in dem Schmalix sein Repertoire im Kleinformat quert, lustvoll unterschiedlichste Zugänge wählt. Eine kleine Enzyklopädie, in der rotflammende Parks, dunkle Waldschluchten, Berghütten und Akte friedlich koexistieren. Und freudvoll.

WALTER TITZ

Schmalix_Neu

(Foto: Leo Titz)

Biografie

Hubert Schmalix, geboren 1952 in Graz; Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (bei Maximilian Melcher);
ab 1976 zahlreiche Ausstellungen. 1987 Übersiedlung nach L.A.
1992–2005 Gastprofessur an der University of California L.A.
1999–2006 Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien.
www.schmalix.com

 

 

Beitragsbild: (c) Kunstforum Wien