Istanbul – die Stadt der Kontraste

Istanbul – die Stadt der Kontraste
Istanbul, die Stadt, die einst Konstantinopel war und in der Geschichte tief verwurzelt ist, zeigt sich voll kultureller Schätze und faszinierender Gegensätze.

Das berühmteste Straßen- und Unterhaltungsviertel in Istanbul befindet sich in der Istiklal-Straße. Die lange, farbenfrohe Fußgängerzone lockt mit zahlreichen Geschäften, Restaurants, Cafés und Straßenshows. Foto: Yavuz Sariyildiz/Shutterstock

Die Stadt am Bosporus bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte und Moderne, die Menschen aus der ganzen Welt anzieht.

Das berühmteste und beeindruckendste Bauwerk ist für die allermeisten Istanbul-Besucher die Hagia Sophia. Dieses architektonische Meisterwerk hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Epochen und Glaubensrichtungen erlebt. Die riesigen Kuppeln und kunstvollen Mosaiken erzählen von Imperatoren und Sultansdynastien, die die Stadt geprägt haben. Ein Besuch versetzt in eine Zeit, in der Geschichte und Religion untrennbar miteinander verbunden waren.

Blaue Moschee

Nur wenige Hundert Meter von der Hagia Sophia entfernt versetzt die mächtige Blaue Moschee in Erstaunen, deren sechs Minarette majestätisch in den Himmel ragen. Die blauen Fliesen im Inneren verleihen dem riesigen Gebetstempel eine ganz besondere Atmosphäre und die ­regelmäßigen Rufe des Muezzins erinnern daran, dass dies ein Ort der Spiritualität und des Glaubens ist.
Beide Moscheen stehen auf der Halbinsel der Altstadt, auf der sich die meisten der bekannten Sehenswürdigkeiten befinden. Einer der historischen Prachtbauten ist der Topkapi-Palast, einst die Residenz der osmanischen Sultane. Ein Muss ist eine Führung durch den ­Harem, den Privatbereich der Sultane, was ein Eintauchen in eine längst vergangene Welt bedeutet. Der Palast war einst ein Zentrum der politischen Macht und der königlichen Intrigen, reich an Geschichten rund um Liebe, Verrat und politische Machenschaften.

Ein Fest für Augen und Nasen bereiten die unzähligen Gewürze am Gewürzbasar. Foto: frantic00/Shutterstock

Feilschen auf den Basaren

Pflicht eines Istanbul-Aufenthalts ist der Besuch des Großen Basars. Ein Labyrinth aus engen Gassen, unzähligen Läden mit dazugehörigen geheimen Hinterhofzimmern, in denen Fakeware von Hermes bis Rolex gehandelt wird. Hier kann man stundenlang durch die Gassen schlendern und die Kunst des Feilschens erlernen oder verbessern.
Auf dem Weg vom Großen Basar zur Galatabrücke kommt man am Gewürzbasar vorbei. Auch wenn vieles den Anschein hat, als wäre es extra nur für die Touristen aus aller Welt aufbereitet, so sind die bunten Gewürzstände für alle Vorbeikommenden ein Fest für Nase und Augen. Die exotischen Aromen fesseln die Sinne und man entdeckt viele der Zutaten, die die osmanische Küche so einzigartig machen.
Vom östlichen Ausgang des Gewürzbasars gelangt man direkt zur Galatabrücke: Diese überspannt das Goldene Horn und verbindet die Altstadt mit dem neueren Teil Istanbuls. Unzählige Angler lassen auf beiden Seiten der Brücke ihre Angelruten zu Wasser und hoffen auf einen guten Fang. Im Untergeschoss der Brücke warten dagegen viele Fischrestaurants auf ihre Gäste. Wer lieber so isst wie die Einheimischen, geht an der Westseite der Brücke zu den drei „Schaukelschiffen“. Hier werden Fischbrötchen direkt vom Boot verkauft und meist an den kleinen Tischen ringsum verzehrt.

Im Harem des Sultans im Topkapi-Palast: Der Kaisersaal hat die größte Kuppel des Palastes und diente als offizieller Empfangssaal sowie als Unterhaltungsraum für den Harem. Auch der Thron des Sultans befindet sich in diesem Raum. Foto: Resul Muslu/Shutterstock

Verbannt auf die Prinzeninseln

Vom Ostteil der Galatabrücke geht es steil aufwärts zum Galataturm. Im Übrigen muss man sich in Istanbul da­ran gewöhnen, öfters mal steil bergauf oder abwärts zu gehen, da die Felsen vom Meer vielfach schroff ansteigen. Der Galataturm bietet einen faszinierenden und atemberaubenden Blick auf die Stadt, den Bosporus und den dahinterliegenden asiatischen Teil der Stadt. Bei schönem und klarem Wetter sieht man hinter dem asiatischen Teil auch noch die Prinzeninseln. Auf einigen der Inseln gibt es prächtige Paläste und Bauten mit wunderschönen Gärten – der Name stammt aus einer Zeit, als die Inseln als Verbannungsort von Fürsten und Fürstenkindern diente.

Auch der asiatische Teil Istanbuls auf der anderen Seite des Bosporus ist einen Besuch wert

Man kommt in einer anderen Welt an; mit den Händlern rund um das Fußballstadion von Fenerbahçe ist es nicht mehr möglich, sich auf Englisch zu verständigen – doch man versteht sich trotzdem. Ein Zeichen dafür, dass nur wenige Touristen in diesen Stadtteil kommen, ist das Fehlen der Geldwechselstuben. Dafür lassen sich trendige Läden und so manches wohlschmeckende asiatische Gericht entdecken.
Zurück zum Galataturm – mit dem Panoramablick auf die geschäftigen Straßen, historischen Denkmäler und das schimmernde Wasser des Bosporus sowie das dahinterliegende Marmarameer lässt sich die Faszination dieser Stadt klar erkennen. Istanbul ist zweifellos eine Stadt der Kontraste, in der ­Geschichte und Moderne auf eine einzigartige Weise miteinander verschmelzen. Reich an Kultur, Geschichte und Magie.

Info

Mobilität: Istanbul hat zwei internationale Flughäfen, den Atatürk- Flughafen auf der europäischen Seite und den Sabiha Gökçen auf der asiatischen Seite.
Vom 2018 eröffneten Atatürk-Flughafen empfiehlt sich ein Private Shuttle für rund 60 Euro in das Zentrum der Stadt. Sabiha Gökçen wird meist von den Billigairlines angeflogen. Mit der wieder aufladbaren Istanbul-Card lassen sich Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn bequem nutzen. Die S-Bahn verbindet tief unter dem Bosporus die beiden Kontinente.

Geldwechsel ist in der Nähe des Großen Basars am günstigsten und Kreditkarten werden fast überall akzeptiert.

istanbul-tourist-information.com

 

Beitragsbild: Fatseyeva/Shutterstock