Wann immer Sie mit dem Auto von Wien oder Graz nach Italien fahren, sollten Sie die Strecke über Triest wählen und diese wunderschöne, über 500 Jahre zu Österreich gehörende Stadt, besuchen. Zum einen, weil Sie durch die vielen klassizistischen Bauwerke an die österreichische Vergangenheit erinnert werden und zum anderen beginnt mit dem Meer, dem Hafen und der italienischen Sprache bereits das erwartete Urlaubsgefühl.
Bereits beim ersten Halt in der Piazza dell’Unità, direkt am Hafenkai spürt man die doch sehr geschichtsträchtige Vergangenheit der einst bedeutendsten Hafenstadt Österreichs. Dieser ans Meer grenzende rechteckige Hauptplatz wird auf drei Seiten von neoklassizistischen Prachtbauten umsäumt: unter anderem dem Palazzo del Governo, dem Palazzo del Municipio (Rathaus), dem Palazzo Pitteri, dem Hotel Duchi d’Aosta und dem Palazzo del Lloyd Triestino. Unmittelbar abgehend vom der Piazza dell’Unità erreichen Sie das Teatro Verdi, das Opernhaus Triests, wobei sich bei einem Triestbesuch auch ein Opernbesuch dringend empfiehlt. Da Triest mit knapp über 200.000 Einwohnern eine überschaubare Größe hat, können Sie beim gemütlichen Spaziergang die Innenstadt sehr gut erkunden, durch zum Teil großzügige Fußgängerzonen erreichen Sie in wenigen Minuten den Canale Grande Triests mit der dahinterliegenden Kirche Sant’Antonio Taumaturgo. Am Canale Grande und auch in der gesamten Innenstadt gibt es ein Überangebot an Cafes, Restaurants und Bars, wodurch sich Triest als Muss für jeden Genießer empfiehlt.
Canale Grande mit der dahinterliegendenen Kirche Sant’Antonio Taumaturgo.
Die Drogerie Toso an der Piazza San Giovanni 6 – die Zeit scheint stehengebleiben.
Triest – die Kaffeemetropole
Doch es kann gut sein, dass der in Triest immer in der Luft liegende Duft von Kaffee Sie in eines der vielen und zum Teil auch sehr geschichtsträchtigen Kaffeehäuser zieht und Sie beim Genuss von Espresso, Cappuccino und Mehlspeisen länger als geplant verweilen. Der Grund des besagten Kaffeeduftes ist schnell erklärt, ist doch Triest mit Illy und Hausbrandt eine Metropole der Kaffeeröster und Pilgerstätte für Kaffeeliebhaber. An kaum einem Ort auf der Welt, auch nicht in Wien, finden Sie so herrlich authentische Kaffeehäuser.
Übrigens: Der typische Triestiner trinkt rund 1.500 Tassen Kaffee im Jahr und verbraucht somit rund zehn Kilogramm Kaffee pro Jahr, der durchschnittliche Italiener hingegen trinkt bloß die Hälfte!
Caffè degli Specchi – Das wohl berühmteste Cafe in Triest, direkt am Piazza dell’Unità und mit direktem Blick aufs Meer. Franz Kafka, James Joyce und Rainer Maria Rilke waren Stammgäste des Hauses – die Lage, das Angebot an Torten und Kuchen und das ehrwürdige Ambiente beantworten die Frage nach dem „warum“ sofort. www.caffespecchi.it
Antico Caffè San Marco – Ein Literatencafé im Stile der Wiener Sezession, 1914 entstanden, mit Sicherheit das schönste der Stadt. Dunkles Mobiliar, Holzfußboden, vom Rauch hunderttausender Zigaretten geschwärzte Wände und opulente goldene Ornamentik. Der Dichter Claudio Magris hat ihm ein Denkmal gesetzt – und sitzt auch heute noch, wann immer er Zeit dazu findet, an dem ständig für ihn reservierten Tisch. www.caffesanmarcotrieste.eu
Caffè Tommaseo – Das älteste Kaffeehaus der Stadt, das noch in Funktion ist. Der Stuck ist original, der Holzboden knirscht unter den Füßen, und die Sicht auf die Uferstraße und den Golf von Triest ist im Winter, wenn der Schanigarten vor dem Lokal abgebaut ist, ein schöner Begleiter zum Kaffee. www.caffetommaseo.com
Antico Caffè Torinese – Wunderschönes holzgetäfeltes Jugendstil-Kleinod aus dem Jahr 1915 mit viel Marmor und nur sechs Sitzplätzen, aber mit einer langen Theke. www.anticocaffetorinese.it
Wohnen und Genießen im Herzen der Stadt
Seit Generationen gilt es als Triests erste Adresse: Das Grand Hotel Duchi d´Aosta verwöhnt seine Gäste seit 1873 auf höchstem Niveau, mit einzigartiger Lage mitten im Zentrum an der zum Meer hin offenen Piazza dell’Unità. Das Duchi d´Aosta nennt sich nicht nur Grand Hotel, es ist auch wirklich eines – und das durch und durch. Die gediegene Ausstattung ist keine Stil-Kulisse, sondern authentisch: Die Gäste schreiten über wertvolle Teppiche und blank poliertes Parkett, dass dann und wann schon mal leise knirschen kann, überall im Haus können Sie sich am Anblick echter Gemälde, Leuchten und Luster aus Murano-Glas und kostbarer Antiquitäten erfreuen. Stilvoll und edel eingerichtete Zimmer, gepaart mit zeitgemäßen Komfort – so lässt sich Triest genießen! www.duchi.eu/de
Harry’s Restaurant
Eindrucksvoller kann man in Triest kaum speisen: In Ambiente des Fin-de-Siècle, mit Blick auf die imposante Piazza und ihren abends beleuchteten Gebäuden, ist das Harry’s eine der ersten Adressen in Triest.
Das täglich frische Angebot an besten Meeresfrüchten, gepaart mit den besten Produkten des Hinterlandes und des Karsts, finden bei Küchenchef Federico Sestan eine kreative Interpretation auf höchstem Niveau. Ein wahrhaftiger Gaumengenuss, im edlen Ambiente, im Sommer beim Sonnenuntergang, am Hauptplatz von Triest mit tollen Blick aufs offene Meer – sehr beeindruckend! www.duchi.eu/de/restaurant-cafe
Weitere Restaurants:
Scabar – „Scabar schafft den Spagat zwischen Tradition und Innovation am besten“, urteilt der Guide „Gambero Rosso“ über das für seine Küchenleistung höchst bewertete Restaurant Triests. www.scabar.it
Le Terrazze – Romantischer als hier im Schönwetter-Bereich des Restaurants im Hotel Riviera kann man kaum einen Abend am Meer verbringen: Man sitzt bei Kerzenschein hoch über der Adria und lässt den Blick vom Leuchtturm Grados bis hin zum Lichterschein Triests schweifen. www.rivieramax.eu
Ai Fiori – Vlada und Stane Pucer betreiben das traditionsreiche Fischrestaurant mit seiner klaren traditionell ausgerichteten Küchenlinie. www.aifiori.com
Nero di Seppia – Giulio Cusma und seine Frau Valentina betreiben dieses ausgezeichnete Fischlokal. Die Frische der Zutaten steht im Mittelpunkt, ob es nun um Canocchie (Heuschreckenkrebse) geht oder um die Sardoni aus dem Golf von Triest, die gerne mit Bigoli (einer kräftigen Pasta) serviert werden. www.trattorianerodiseppia.com
Harald Kopeter, Fotos HK und ©RZPR